Mittwoch, 12. Oktober 2011
09.30 – 10.00
Grußworte – Rektor der Universität, Regionalbeauftragter der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland Jens Gust, Vertreter der Regierung Stawropol; Eröffnung: Deutsch-Russisches Forum e.V. Sebastian Nitzsche
Themenblock I:
Herausforderungen und Chancen der Medien in einer multiethnischen Gesellschaft
10.00 – 11.00
Einführungsvortrag: Das Konzept der Multikulturalität und Multinationalität in Deutschland und Russland. Theorie und Praxis. Unterschiede. Gemeinsamkeiten.
Dr. Emil Pain, Direktor des Center for Ethnopolitical and Regional Studies
11.30 – 12.15
Die Themen der Multikulturalität in den deutschen Massenmedien – Bestandsaufnahme
Prof. em. Dr. Rainer Geißler, Forschungsbereich: Integration und Medien
12.15 – 13.00
Die Themen der Multinationalität in den russischen Massenmedien – Bestandsaufnahme
Josif Dsjaloschinski, Medienforscher, Buch „Die russischen Massenmedien: Wie ein Feindbild geschaffen wird“
14.00 – 15.30
Stadtführung
15.30 – 17.00
Religiöse und kulturelle Konflikte in deutschen und in russischen Medien.
Ein russischer und ein deutscher Korrespondent im Dialog.
Olga Allenova, Kaukasusspezialistin beim Kommersant;
Canan Topcu, Frankfurter Rundschau, Schwerpunkt Integration und Migration
17.30 – 19.00
Öffentliche Podiumsdiskussion: „Medien – Vermittler oder Unruhestifter“?
Rolle der Medien in einer multiethnischen Gesellschaft
Moderation: Jens Siegert, Heinrich-Böll Stiftung
19.00 Empfang für Teilnehmer und Gäste
Donnerstag, 13. Oktober 2011
Themenblock II: Multiethnische Themen in lokalen und globalen Medien
09.30 – 10.30
Vortrag: Russische Kulturpolitik in den Massenmedien anhand von Beispielen
Stanislav Belkovski, Publizist, Politologe
10.30-11.30
Lokale Medien als Plattform zum interethnischen Dialog (lokaler Medienvertreter)
Elena Pavlova, Journaslitin Wetschernij Stawropol;
Ljudmila Mamchjagowa, Journalistin beim Tscherkessk
11.30-16.00
Besuche von Redaktionen in Pjatigorsk (3-5 Gruppen)
16.00-19.00
Auswertung der Redaktionsbesuche und
Runder Tisch (mit Teilnehmerbeiträgen) über die Erfahrungen der deutschen und russischen Teilnehmer mit multiethnischen Themen in lokalen Redaktionen.
Moderator: Prof. Dr. Hans-Joachim Neubauer, ZEIT – Beilage Christ&Welt
Freitag, 14. Oktober 2011
Themenblock III:
Macht der Medien: Meinungsmache oder Meinungsbildung?
09.30-10.30
Medienmacher mit Migrationshintergrund und ihre Repräsentanz in deutschen Massenmedien – Chancen und Hindernisse.
Miltiadis Oulios, Funkhaus Europa (WDR), Neue Deutsche Medienmacher
10.30 – 11.30
Vortrag: Die deutsche Integrationsdebatte in den Medien anhand von Beispielen
Kathrin Erdmann, Journalistin beim NDR, Schwerpunkt Integration
12:00-18:00
Workshop: Populismus vs. Political Correctness der Medienberichterstattung zu multiethnischen Themen. Praktische Anwendbarkeit. Tabus brechen oder Verantwortungsbewusstsein trainieren?
Kathrin Erdmann, Trainerin der Journalistenakademie der Friedrich-Ebert Stiftung
Iwan Suchow, Journalist Moskowskie Novosti
18.00-19.00
Evaluation und Verabschiedung
Samstag, 15. Oktober 2011
Abreise oder Eigenrecherchen
Email Pain, Moskau
Email Pain ist der Generaldirektor des Zentrums für Ethnopolitische Studien und Professor an der Nationalen Forschungsuniversität – Higher School of Economics. Er ist Autor von 13 Büchern.
1996 bis 1999 war er Mitglied im Russischen Sicherheitsrat für Nordkaukasusfragen, danach leitete er bis 2008 das Forschungszentrum für Xenophobie an der Russischen Akademie der Wissenschaften.
Prof. Dr. Rainer-Hans Geißler, Siegen
Studium der Geschichte, Romanistik, Philosophie und Soziologie. Professor für Soziologie an der Universität Siegen. Erforschte u.a. die Probleme von Migration und Integration im Vergleich von Deutschland und Kanada. Aktuell beschäftigt ihn die Soziologie der Massenkommunikation im Zusammenhang mit der Rolle der Massenmedien bei der Integration von Migranten. Er hat den Terminus „mediale Integration“ in den wissenschaftlichen Diskurs eingebracht. Leiter des Projektes „Migration, Integration und Medien“. Seit 2006 Mitglied des Rates für Migration.
Josif Dsjaloschinski, Moskau
Josif Dsjaloschinksi studierte Journalistik und promovierte an der Staatlichen Moskauer Universität (MGU). In den Jahren 1991 bis 2005 leitete er verschiedene Institute für Medienforschung und die Stiftung „Kommission für freien Zugang zur Information“.
Er verfasste mehr als 250 wissenschaftliche Publikationen über die Probleme der politischen Kommunikation und der Gesellschaftskommunikation, über Informationsdefizite diverser gesellschaftlicher Strukturen und das Verhältnis zwischen Medien und Staat sowie über die Massenmedien und die Zivilgesellschaft.
Er ist Professor an der Higher School of Economics und leitet das Forschungsinstitut für Business-Kommunikation.
Olga Allenowa, Moskau
Hat an der Nordossetischen Staatlichen Universität Journalistik studiert. Beschäftigte sich mit Themen wie Terrorakte in „Nordost“ und Beslan und mit Ereignissen in Inguschetien, Südossetien, Kabardino-Balkarien, Georgien, Abchasien, Aserbaidschan und Nagornom Karabache.
Zur Zeit ist sie Sonderberichterstatterin der Zeitung Kommersant und Reporterin der Zeitschrift Kommersants Wlast. Autorin des Buches „Tschetschenien ganz nah“.
Canan Topçu, Frankfurt
Canan Topcu absolvierte ein Magisterstudium der Literaturwissenschaft und Geschichte in Hannover. Nach einem Volontariat bei der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung wechselte sie 1999 zur Frankfurter Rundschau und war dort bis Mai 2011 als Redakteurin tätig.
Sie arbeitet nunmehr freiberuflich. Ihre Texte erschienen bislang in DİE ZEIT, Spiegel-Special und anderen Printmedien. Schwerpunktthemen ihrer journalistischen Arbeit und als Referentin und Moderatorin sind Migration, Integration und Islam; insbesondere befasst sie sich mit der Situation von Musliminnen und türkischen Migrantinnen in Deutschland.
Seit 2004 ist sie Dozentin an der Hochschule Darmstadt im Fachbereich Media.
Jens Siegert, Moskau
Jens Siegert, 1960 in Salzgitter-Bad geboren, lebt seit 1993 in Moskau. Nach sieben Monaten Wehrdienst, Verweigerung und anschließend neun Monaten Zivildienst, studierte er Politikwissenschaft, Soziologie und Volkwirtschaftslehre in Marburg. Gleichzeitiges politisches Engagement in der Friedens-, der Anti-AKW-Bewegung und bei den Grünen. Nach dem Studium erst freier Journalist in Köln, dann Korrespondent in Russland. 1999 Aufbau und seither Leitung des Länderbüros Russland der Heinrich-Böll-Stiftung, die sich v.a. mit Themen wie Demokratie, Geschlechterdemokratie, Ökologie und Internationalem Dialog beschäftigt.
Stanislaw Belkowskij, Moskau
Stanislaw Belkowskij leitet das Institut für Nationale Strategien, welches eine Reihe russischer Politologen vereinigt. Er konzentriert sich vor allem auf literarische und journalistische Arbeit über die politischen Ereignisse im heutigen Russland. Er ist Kolumnist bei mehreren populären russischen Publikationen, darunter Moskowski Komsomolez und Gazeta.
Zu seinen bekanntesten Publikationen zählt „Die Oligarchen und der Staat“ von 2003. Weitere sind „Die Einsamkeit Putins“, „Die Einsamkeit Putins – 2“ und „Die Tragödie Wladimir Putins“.
Elena Pawlowa, Stawropol
Elena Pawlowa absolvierte ein philologisches Studium an der SGU und arbeitet seit 1992 als Redakteurin bei der Stawropoler Zeitung Wetschernij Stawropol. Regionale Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Ethnopolitik, „interethnische“ Beziehungen, Antiterroraktivitäten und Sicherheit. Für ihre Publikationen über die russische Armeeaufteilung in Tschetschenien bekam sie mehrere Preise. Außerdem ist sie Preisträgerin mehrerer regionaler und überregionaler Journalistenwettbewerbe, z.B. des Lopatin-Preises.
Ljudmila Mamchjagowa, Tscherkessk
Ljudmila Mamchjagowa ist in Georgien geboren und absolvierte ein Journalistikstudium an der Staatlichen Universität Tiflis. Danach arbeitete sie als Journalistin bei den Zeitungen „Wetschernij Tbilisi“, „Leninskoe Znamja“ und „Den’ Respubliki“. Seit 1998 ist sie Chefredakteurin der Zeitung „Tscherkessk: Wtschera, segodnja, zawtra“.
Als dienstälteste und aktivste Redakteurin der Zeitung konzentriert sie sich bei Ihrer Arbeit auf ethnische und interkonfessionelle Fragen.
Prof. Dr. Hans-Joachim Neubauer, Berlin
Der Autor und Literaturwissenschaftler (FU Berlin) war DAAD-Fellow an der Maison des Sciences de l’Homme, Paris, und Stipendiat der DFG. Promotion 1993, Habilitation 2000. Er arbeitete fest als freier Journalist für die FAZ, war Co-Direktor des Berliner Gefangenentheaters Aufbruch und Redakteur des Rheinischen Merkur. Seit 2010 Redakteur der Zeit-Beilage Christ&Welt mit den Schwerpunkten Kulturpolitik, Geistes-wissenschaften, Bildende Kunst. Lehrt an der Hochschule für Film und Fernsehen, Potsdam, und an der UdK, Berlin.
Als Wissenschaftler arbeitet er u.a. über ästhetische Strategien der
Marginalisierung sozialer Gruppen. Diverse Bücher, darunter „Einschluss. Bericht aus einem Gefängnis“ und „Fama. Eine Geschichte des Gerüchts“ (sechs Übersetzungen).
Miltiadis Oulios, Düsseldorf
Miltiadis Oulios ist als freier Journalist und Autor für den WDR-Hörfunk und verschiedene Tageszeitungen tätig und moderiert das deutsch-griechische Magazin „Radiopolis“ im Funkhaus Europa. Außerdem engagierte er sich im Rahmen des antirassistischen Netzwerks „kanak attak“. Anfang 2012 veröffentlicht er das Buch „Blackbox Abschiebung“ im suhrkamp Verlag. Seit 2007 untersucht er die Repräsentanz migrantischer JournalistInnen in deutschen Medien und hat dazu schon mehrere Artikel publiziert. Er ist Mitglied des Netzwerkes „Neue Deutsche Medienmacher“.
Kathrin Erdmann, Hamburg
Kathrin Erdmann hat am Otto-Suhr-Institut Politik studiert und bei einem privaten Nachrichtenradio volontiert. Anschließend wechselte sie zur Netzeitung und von dort zum RBB Inforadio als Politikredakteurin. Mehrfach arbeitete sie als Journalistin in Frankreich, unter anderem bei Euronews in Lyon. Außerdem ist sie Wirtschaftskorrespondentin für Französisch und Spanisch. Seit 2006 ist sie beim NDR Hörfunk als feste freie Reporterin tätig. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind die Themen Integration, Bildung und Sozialpolitik. Nebenbei berichtet sie auch für andere Hörfunksender und gibt Seminare zum Thema Integration und Interviewführung. Im September hat sie den Deutschen Radiopreis 2011 in der Kategorie Reportage gewonnen.
Iwan Suchow, Moskau
Iwan Suchow studierte Geschichte an der RGGU in Moskau und beschäftigte sich in seiner Diplomarbeit mit der “Integration der ethnischen Russen in modernen Estland, 1991 – 1999″. Nach einem weiteren Studium der Rechtswissenschaften promovierte er auf dem Gebiet der aktuellen ethnischen Konfliktforschung am Institut für Ethnologie und Anthropologie der Russischen Akademie der Wissenschaften. Seit 1998 arbeitet er als Journalist für die Zeitungen “WremjaMN “, “Wremja nowostej”, “Moscow News”. Schwerpunkt seiner Arbeit sind die ethnischen Konflikte im postsowjetischen Raum, einschließlich des Kaukasus.
Diese Themen sind auch Kern seiner Arbeit mit verschiedenen Thinktanks, wie der George-Marschall-Foundation, Washington DC, und des Carnegie-Centre Moscow etc. Iwan Suchow ist Redakteur des Ressorts “Politik” bei “Moscow News daily”.