„Die Freiheit zu oder die Befreiung von der journalistischen Objektivitat“ – Deutsche und russische Medienarbeit im digitalen Zeitalter
XII. Medienforum vom 03.12. bis 05. Dezember 2015 in Murmansk
Wiki-Leaks und die Enthüllungen von Edward Snowden sind beeindruckende Beispiele: immer häufiger haben Journalisten mit riesigen Datenbergen von Regierungen, Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen zu kämpfen. Durch den direkten Bezug auf Fakten und Quellen entsteht ein besonderes Verhältnis zur Wahrheit und die Diskussion, ob und inwieweit journalistische Objektivität angestrebt werden kann, ist aktueller denn je.
Im Rahmen des Medienforums 2015 erhielten 16 Nachwuchsjournalisten aus Russland und Europa die Gelegenheit, sich über das Thema Datenjournalismus und die journalistische Objektivität in ihren Ländern auszutauschen.
In diesem Jahr fiel die Wahl des Veranstaltungsortes auf Murmansk. Die größte Stadt nördlich des Polarkreises gilt nach Moskau und St. Peterburg als die Stadt mit den meisten Internetnutzern in Russland. In den russischen Polarnächten diskutierten Teilnehmer und Referenten aus Deutschland, Russland, Frankreich und Bulgarien über die Auswirkungen der stetig wachsenden Datenmengen auf die journalistische Arbeit sowie über die Frage nach objektiven Standards im Journalismus.
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Sebastian Nitzsche, dem stellvertretenden Geschäftsführer des Deutsch-Russischen Forums e.V., mit einer Begrüßungsrede und einer kurzen Einführung in die Projekte des Deutsch-Russischen Forums. Im Anschluss daran begrüßte Robert Rohde, der Leiter des Pressereferats der Deutschen Botschaft Moskau, und Dmitri Ischenko, der Amtsleiter für Informationspolitik und Medienzusammenarbeit der Gebietsregierung Murmansk, die Teilnehmer des Medienforums. Im Nachhinein fand ein Presse-Frühstück mit Aleksej Michajlovic Tjukavin, dem ersten stellvertretenden Gouverneur der Region Murmansk.
Das weitere Programm des Medienforums bot den Nachwuchsjournalisten eine abwechslungsreiche Mischung aus Vorträgen, Runden Tischen, Workshops und Exkursionen. Bereits im Vorfeld der Konferenz fand eine Stadtrundführung durch Murmansk und eine Exkursion auf dem Atomeisbrecher „Lenin“ statt.
Der erste Tag gab bereits einen sehr umfangreichen Einblick in das Thema des Medienforums. Prof. Dr. Hektor Haarkötter (Journalist und Professor an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft in Köln) berichtete über Journalismus im digitalen Wandel, Berufsverständnis, Storytelling und neue medienethische Standards. Die Anwendung neuer Methoden in den russischen Online-Medien war Thema des Vortrags von Nikita Petuchov (Chefredakteur von „Journalist-Online“) während Anna-Lena Meinheit (freie Journalistin und Dozentin an der MHKW) die Teilnehmer über den Umgang crossmedialer Reportagemöglichkeiten informierte. Ivan Sasurskii (Leiter des Lehrstuhls für neue Medien und Kommunikationstheorien der journalistischen Fakultät der Moskauer Lomonossov Universität) sprach anschließend über die Transformation der russischen Medienlandschaft und des Urheberrechts und die öffentliche Podiumsdiskussion zum Thema „Chancen und Herausforderungen des Datenjournalismus im digitalen Zeitalter“ bildete den Abschluss dieses informationsreichen Tages.
Am zweiten Tag des Forums konnten sich die Teilnehmer ein Bild von der Murmansker Medienlandschaft machen. Die Mitarbeiter der Zeitung „Murmanskij Vestnik“, des Internetportals „Bi-Port“, des staatlichen sowie privaten Fernsehsenders „GTRK Murman“ und „TV-21“ führten die Journalisten durch ihre Räumlichkeiten. berichteten über ihre Arbeit und beantworteten Fragen der Besucher. Im Anschluss daran wurden die Redaktionsbesuche bei einem Runden Tisch zum Thema „Lokale Redaktionen und global Probleme im Journalismus“ ausgewertet, an dem auch Vertreter der besuchten Redaktionen teilnahmen.
Während des Workshops von Bernd Oswald hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich aktiv mit den vier Stufen des Datenjournalismus – Recherchieren, Strukturieren, Analysieren und Veröffentlichen – auseinanderzusetzen und diese anzuwenden. Bei einem weiteren Runden Tisch am dritten Tag bot sich die Gelegenheit, über die Auswirkungen des Datenjournalismus und des Internets auf das Objektivitätsverständnis der Journalisten und Leser zu diskutieren. Der Abschlussvortrag von Elisaveta Maetnaya zu den neuen Methoden des investigativen Journalismus und dem Umgang mit Quellen rundeten das Thema ab. Abschließend konnten die Teilnehmer die Lebensweise und Kultur der Samen, einer ethnischen Minderheit auf der Kola-Halbinsel, hautnah erleben.
Das Medienforum 2015 wurde vom Auswärtigen Amt und der Regierung der Region Murmansk unterstützt.
XII. Deutsch-Russisches Medienforum
„Die Freiheit zu oder die Befreiung von der journalistischen Objektivität“
Deutsche und russische Medienarbeit im digitalen Zeitalter
(03. – 05.12.2015 in Murmansk)
Mittwoch, 02. Dezember
tagsüber
Anreise der Teilnehmer und Referenten
AZIMUT Hotel Murmansk
pr. Lenina, 82,
Tel. +7 (8152) 55 03 51 #(37)2300
Mobil: +7 (960) 020 01 43
10.50
Abfahrt vom Hotel
12.00 – 13.00
Besuch des Atomeisbrechers „Lenin“
13.00
Rückfahrt zum Hotel „Azimut“
16.00 – 17.00
Stadtführung durch Murmansk
18.00
Abendessen im Hotel „Azimut“
Donnerstag, 03. Dezember
07.00 – 09.00
Frühstück
09.00 – 09.45
Konferenzeröffnung: (Bolshoi Saal, Delovoi Zentr „Arktika“)
Sebastian Nitzsche
stellvertretender Direktor des Deutsch-Russischen Forum e.V.
Begrüßung:
Robert Rohde
Leiter des Pressereferats der Deutschen Botschaft Moskau
Dmitri Ischenko
Amtsleiter Informationspolitik und Medienzusammenarbeit der Gebietsregierung Murmansk
10.00 – 11.00
Presse-Frühstück (Saal „Moskva“, D.Z. „Arktika“)
mit Marina Kovtyn, Gouverneurin der Region Murmansk
11.00 – 11.15
Kaffeepause
11.15 – 13.00
Vortrag: (Bolshoi Saal, Delovoi Zentr „Arktika“)
„Der Journalismus im digitalen Wandel: Berufsverständnis, Storytelling und neue medienethische Standards“
Prof. Dr. Hektor Haarkötter, Journalist und Professor an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft (MHKW) in Köln
13.00 – 14.00
Mittagessen
14.00 – 15.30
Vortrag:
Die Anwendung neuer Methoden in den russischen Online-Medien
Nikita Petuchov, Chefredakteur von „Journalist-Online“, Journalistische Fakultät der Moskauer Lomonossow Universität
15.30 – 16.30
Vortrag:
„Mobile Reporting – über den Umgang crossmedialer Reportagemöglichkeiten im digitalen Journalismus“
Anna Lena Meinheit, freie Journalistin und Dozentin an der MHKW
16.30 – 17.00
Kaffeepause
17.00 – 17:45
Vortrag:
„Neue Methoden. Neue Informationssysteme in Russland. Informationsfreiheit, Meinungsfreiheit und Urheberrecht
Ivan Sasurskii, Leiter des Lehrstuhls für neue Medien und Kommunikationstheorien der journalistischen Fakultät der Moskauer Lomonossov Universität
18.00-19.30
Öffentliche Podiumsdiskussion:
„Datendämmerung“ in der Polarnacht: Chancen und Herausforderungen des Datenjournalismus im digitalen Zeitalter
Ivan Sasurskii, Prof. Dr. Haarkötter, Nikita Petuhov, Robert Rohde
Moderation: Artem Lysenko, Deutsch-Russisches-Forum e.V.
19.30
Abendessen, Empfang für Teilnehmer, Referenten und Gäste
Freitag, 04. Dezember
07.00 – 09.00
Frühstück
09.30 – 13.00
Redaktionsbesuche
09.30 – 11.00 Besuch bei der Zeitungsredaktion „Murmanskij Vestnik“ und dem Internetportal „Bi-port“
11.00 – 12.00 Besuch bei GTRK „Murman“
12.00 – 13.00 Besuch beim unabhängigen Fernsehstudio des Murmansker Gebiets „TV-21“
13.00 – 14.00
Mittagessen
14.00 – 15.30
Runder Tisch:
„Lokale Redaktionen und globale Probleme im Journalismus“
Evaluation der Redaktionsbesuche mit Vertretern der Redaktionen
Moderator: Etienne Bouche, Journalist
15.30
Kaffeepause
16.00 – 17.30
Workshop:
„Recherchieren, strukturieren, analysieren, veröffentlichen – die vier Stufen des Datenjournalismus“
Bernd Oswald, Trainer
17.30 – 18.00
Kaffeepause
18.00 – 19.00
Präsentation der Ergebnisse. Diskussion/ Auswertung
19.30
Transfer zum Schützenverein „Kretschet“
20.00
Abendessen im Schützenverein „Kretschet“
23.00
Rückfahrt ins Hotel Azimut
Samstag, 05. Dezember
07.00 – 07.30
Frühstück
08.00 – 11.00
Transfer nach Lovosero
11.00 – 11.30
Kaffeepause + kleines Kulturprogramm
(Lovoserskij Nazionalnyj Kulturnyj Zentr, Kruglyj Saal)
11.30 – 13.30
Vortrag, im Anschluss „Runder Tisch“:
„Datenjournalismus und Internet“
Auswirkungen auf das Objektivitätsverständnis von Journalisten und Rezipienten (Vor- und Nachteile, Bedeutung der Quellen, die Rolle der Öffentlichkeit und ihr Einfluss usw.)
Bernd Oswald, Trainer
13:30 – 15.00
Vortrag:
„Neue Methoden. Investigativer Journalismus und der Umgang mit Quellen. Die Bedeutung des Internets für den investigativen Journalismus.“
Elisaveta Maetnaya, Gazeta.ru, investigative Journalistin
15:00-15.30
Evaluation des Medienforums
15.30-16.00
Transfer zum Samendorf
16.00-19.00
Besuch des Samendorfes Cam-Syit:
Führung über das Gelände, Verkostung typischer Speisen und Getränke, Fahrt mit einem Rentier-Gespann, traditionelle samische Spiele
19.30-22.00
Rückfahrt nach Murmansk
Sonntag, 06. Dezember
bis 11.00 Uhr
Abreise oder Eigenrecherchen
Check-out aus dem Hotel
Prof. Dr. Hektor Haarkötter, Köln
ist Journalist und Filmemacher aus Leidenschaft. 20 Jahre hat er für beinahe alle öffentlich-rechtlichen Sender und Arte gearbeitet und ist für seine journalistischen, filmischen und medienkritischen Arbeiten vielfach preisgekrönt worden. Wissenschaftlich beschäftigt er sich mit Medientheorie, Medienphilosophie und empirischer Kommunikationsforschung. Er hat eine große Zahl von Büchern, Aufsätzen und Artikeln zu kommunikationswissenschaftlichen und medienkritischen Themen verfasst. Als aktiver Blogger betreibt er mehrere Weblogs, unter anderem den vielbeachteten „Antimedienblog“ (www.antimedien.de) oder den Rechercheblog www.kunstderrecherche.de. Seit 2011 arbeitet Hektor Haarkötter vornehmlich wissenschaftlich und als Journalistik-Professor und ist seit 2014 Fachbereichsleiter Journalismus und Kommunikation an der HMKW Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft am Campus Köln. Studiert hat er in Rom, Göttingen, Düsseldorf und Köln die Fächer Deutsche Philologie, Philosophie, Soziologie, Mittlere und Neuere Geschichte sowie Theologie.
Jelisaveta Maetnaja, Moskau
ist Redakteurin des Ressorts Politik des Online-Mediums Gazeta.ru. Sie absolvierte die Journalistische Fakultät der Moskauer Lomonossow-Universität und die Moskauer Staatliche Juristische Universität. Sie arbeitete für „Iswestija“, „Forbes“, „Newsweek“ und “Moskowskij Komsomolez“. Sie beschäftigt sich mit investigativem Journalismus. Sie initiiert zahlreiche Spendensammelungen für die Behandlung kranker Kinder und Erwachsener.
Anna Lena Meinheit, Wuppertal/Köln
Anna Lena Meinheit hat in Wuppertal Germanistik mit den Nebenfächern Soziologie und Kunst- und Designwissenschaften studiert. Seit 2009 arbeitet sie als freie Journalistin für den Westdeutschen Rundfunk im Regionalstudio Wuppertal. Für das Fernsehen, den Hörfunk und die Onlineberichterstattung ist sie crossmedial als Videojournalistin und als Multireporterin für die Redaktion unterwegs. Seit 2014 ist Anna Lena Meinheit außerdem Lehrbeauftragte an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft in Köln. Hier gibt sie Seminare im Bereich des praktischen Journalismus.
Bernd Oswald, München
Bernd Oswald ist freier Medienjournalist, Trainer und Trendscout im digitalen Journalismus. 2001 schloss er sein Studium der Journalistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München als Diplom-Journalist ab. Parallel dazu absolvierte er eine Redakteursausbildung an der Deutschen Journalistenschule. Von 2001 – 2009 arbeitete er bei sueddeutsche.de, anfangs als Politik-Redakteur, zuletzt als Ressortleiter Nachrichten. Seit 2009 arbeitet er als freiberuflicher Medienjournalist und Journalistentrainer. Bernd Oswald glaubt an die Macht der Daten für aussagekräftige Geschichten. Deswegen engagiert er sich bei Code for München und hat die Datenjournalismus-Mailingliste www.ddjdach.de mit ins Leben gerufen. Darüber hinaus zählt er zu den Gründern von Hacks/Hackers München, wo Journalisten, Designer und Programmierer neue Formate diskutieren und konzipieren. Zu diesen Themen twittert er als @berndoswald und bloggt auf www.journalisten-training.de.
Nikita Petuchov
ist Journalist. Er absolvierte die Journalistische Fakultät der Moskauer Lomonossow-Universität. Er arbeitete als Chefredakteur in der Redaktion des Journals und der Website „Profil“ (gemeinsam mit DER SPIEGEL). 2014-2015 war er als stellvertretender Chefredakteur der Redaktion der Zeitung und Website „Moskovskoje Novosti“ tätig. Bei der Zeitung „Trud“ war er von 2011-2013 Redakteur der Abteilung „Verbrauchermarkt“ und von 2008 bis 2010 Redakteur des Beihefts „Rabota“. Seit November 2015 ist er Chefredakteur der Redaktion „Journalist-Online“, welche an der Fakultät der Moskauer Lomonossow-Universität ins Leben gerufen wurde.
Ivan Sasurskii
ist Doktor der Philologie, Inhaber des Lehrstuhls Kommunikationswissenschaft und neue Medien an der Fakultät für Journalistik der Moskauer Lomonossow-Universität. Er gründete die Online-Zeitung «Privatberichterstatter». In den neunziger Jahren leitete er das Wirtschaftsressort der «Nesawissimaja Gaseta». Im Jahr 2000 wurde er stellvertretender Generaldirektor der Internet-Holding Rambler. Er ist Verfasser von mehreren Büchern und unzähligen Artikeln über modernste Technologien in den Medien.
Etienne Bouche, Moskau
ist im Raum Paris geboren und aufgewachsen. Er ist 27 Jahre alt. Nach seinem Bachelorstudium der russischen Literatur an der Pariser Universität Sorbonne absolvierte er 2012 die Hochschule für Journalistik in Lille. 2013 kam er als freier Berichterstatter für frankophone Medien – Radio RFI, die Zeitung Liberation u.a.m. nach Moskau. Er schreibt nicht nur Nachrichtenmeldungen, sondern ist auch bestrebt, möglichst viel durch Russland zu reisen und seine Landeskenntnisse zu erweitern. Für ihn bedeutet die Teilnahme am Forum eine Möglichkeit, mit Kollegen aus verschiedenen Ländern zusammenzukommen und Meinungen über den Journalismus auszutauschen. Er erwartet außerdem interessante Treffen mit Teilnehmern aus der Region.
Simone Buser, Berlin
studierte Philosophie, Politikwissenschaft und Linguistik sowie Medienwissenschaften an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Von 2009 bis 2014 arbeitete sie als freie Journalistin für den Hessischen Rundfunk und für das Zweite Deutsche Fernsehen im Bereich Politik und Zeitgeschehen. Nach weiteren Stationen bei der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung sowie Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit in Eschborn und Jakarta ist sie derzeit bei der Redaktion am Reichstag in Berlin tätig. Dort verfasst sie redaktionelle Beiträge zu wirtschaftspolitischen Themen und organisiert Veranstaltungen.
Olga Danilenko, Rostow am Don
ist stellvertretende Redakteurin des föderalen TV-Senders „Life News“ in Rostow am Don. Sie hat im Jahr 2013 die Fakultät für Philologie und Journalistik an der Südlichen Föderalen Universität absolviert. Während und nach ihrem Studium hat sie an diversen deutsch-russischen Programmen und Seminaren für Journalisten teilgenommen. Sie arbeitete als Praktikantin bei deutschen Zeitungen („Nordwestzeitung“, „Rheinische Post“) und bei TV-Sendern („NWZ-TV“, „Center TV“).
Vesselin Dimitrov, Sofia
Vesselin Dimitrov (Jahrgang 1982) ist stellvertretender Chefredakteur der bulgarischen Ausgabe des Forbes Magazins und arbeitet für diverse deutsche Medien u.a. DER SPIEGEL, arte und Deutschlandfunk. Er hat Journalistik an der Hochschule Bremen (2001-2005) und Medienmanagement am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung in Hannover (2009-2011) studiert. Seine Masterarbeit über die mangelnde Freiheit der bulgarischen regionalen Presse fand starke Resonanz in der Öffentlichkeit. Vesselin versucht die Situation zu verändern und hat daher die „Medien der Kinder“-Stiftung gegründet, die gerade ein Netzwerk von Schulmedien aufbaut.
Andrea Eibl, München
studierte in München Germanistik sowie Romanistik und absolvierte die studienbegleitende Journalistenausbildung des Instituts zur Förderung publizistischen Nachwuchses (ifp). Längere Auslandsaufenthalte führten sie nach Paris und Moskau, wo sie im Frühjahr 2010 am Russisch-Deutschen Institut der Moskauer Staatlichen Lomonossow-Universität (MGU) eine Veranstaltung zum Thema „Interkulturelle Kommunikation: Russland und Deutschland“ leitete. Journalistisch interessiert sie sich insbesondere für Print, Online und Hörfunk. Während des Studiums sammelte sie Erfahrungen bei der Süddeutschen Zeitung, der Frankfurter Allgemeine Zeitung sowie im ZDF-Studio Paris und beim Bayerischen Rundfunk.
Maria Galland, Moskau
ist Tutorin für Medien und Politik für das Studienprogramm „German Studies Russia“ der Freien Universität Berlin am Staatlichen Moskauer Institut für internationale Beziehungen (MGIMO). Zuvor war sie ein Jahr lang als Entsandte des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) Redakteurin bei der Moskauer Deutschen Zeitung. Sie hat in Genf und Moskau allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaften (B.A.), Slawistik und Germanistik studiert (M.A.). Während ihres Studiums hat sie unter anderem in Berlin und Moskau journalistische Erfahrungen gesammelt.
Yulia Nasarova, Wladimir
hat 2010 die Wladimirer Staatliche Stoletow-Universität absolviert, an der sie Journalistik studierte. Während des Studiums hat sie ihre Tätigkeit beim Rundfunksender „Radio-7-Wladimir“ begonnen, wo sie auch zurzeit als Redakteurin von Nachrichten- und Bildungssendungen arbeitet. Neben ihrer Haupttätigkeit unterrichtet sie Journalistik für die Studenten der WSU. Journalismus interessiert sie nicht nur als Arbeitsgebiet, sondern auch als Wissenschaft. Ihre Doktorarbeit schrieb sie zum Thema „Lokaler Rundfunk“. Sie studierte in Deutschland, Tschechien und Belgien.
Veronika Prokhorova, Dortmund
studiert derzeit an der Technischen Universität Dortmund im Master Journalistik. Den Bachelorstudiengang Journalismus an der Staatlichen Universität in Sankt-Petersburg hat sie im Juni 2015 abgeschlossen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind (international) vergleichende Journalismusforschung und deutsche Medien. Seit 2011 arbeitet sie als freie Journalistin für die Zeitschriften und Zeitungen in St. Petersburg und Moskau: „Provinzia“, „Bumaga“, „Russia Beyond The Headlines“, „The Village“, „Binocle“, „St. Petersburger Wedomosti“, „Sobaka.ru“. Sie nahm bereits an verschiedenen internationalen Projekten und Konferenzen teil, wo sie ihre theoretischen und praktischen Kenntnisse zum Verständnis der Entwicklung und Arbeitsweise der deutschen Medien vertiefte.
Maria Pustovaya, Kaliningrad
wurde 1988 in Kaliningrad geboren. Sie studierte Geschichte an der Baltischen Föderalen Immanuel-Kant-Universität und an der Europa-Universität Viadrina in Deutschland und beschäftigte sich wissenschaftlich mit den Beziehungen zwischen Staat und Kirchen in der NS-Zeit in Deutschland. Seit 2010 arbeitet sie als Autorin für regionale, föderale und internationale Medien in Kaliningrad und in Moskau. Zurzeit ist sie als Redakteurin des regionalen unabhängigen Nachrichteninternetportals RUGRAD.EU im Ressort Analytik tätig und auch als Chefredakteurin der sozialen Zeitung «Dvornik» in Kaliningrad. In ihrer Arbeit konzentriert sie sich auf die Probleme internationaler Kommunikation im Gebiet Kaliningrad. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Tätigkeit ist das bürgerliche Engagement in Kaliningrad und Umgebung.
Lina Rusch
studiert Internationalen Journalismus an der Staatlichen Universität Sankt Petersburg und an der Freien Universität Berlin (Master). Zuvor hatte sie 2010-2014 Internationale Beziehungen an der Universität Groningen in den Niederlanden studiert. Neben kurzen Zwischenstopps in der Ukraine und Bulgarien, machte sie außerdem journalistische Praktika beim ZDF (auslandsjournal) und der Deutschen Welle (Studio Moskau).
Violetta Ryabko, Sankt-Petersburg
hat die Fakultät für Journalistik der Staatlichen Universität Sankt-Petersburger absolviert. Ihre Diplomarbeit zum Thema „Die Darstellung der Frau auf Propagandaplakaten der Zwanziger Jahre in Russland und der Weimarer Republik“ hat sie in Leipzig geschrieben. Nach dem Studium war sie Korrespondentin und Bloggerin bei der Zeitschrift „Story“ und Korrespondentin bei der Online Zeitung The Village. Seit zwei Jahren ist Violetta bei Greenpeace Russland angestellt. Sie beschäftigt sich hauptsächlich mit Müllverarbeitungsproblemen und Wasserverschmutzung sowohl in Russland, als auch in der Welt. Sie ist bei Greenpeace zuständig für die Medienarbeit, verfasst Artikel und verbreitet unter Journalisten Presseinformationen über Umweltschutzverletzungen. Seit drei Jahren arbeitet sie außerdem für die Russische Redaktion der Deutschen Welle als Korrespondentin und freie Mitarbeiterin.
Roman Safronov, Ekaterinburg
studiert Journalistik an der Uralischen Föderalen Universität Boris-Jelzin in Jekaterinburg. Im Jahre 2014 hat er sein Bachelor-Studium absolviert. Seine Bachelorarbeit widmete sich den Problemen des Sport-Journalismus. Roman hat die Universiade-2013 in Kasan besucht und die Arbeit des Pressezentrums untersucht. Aktuell studiert er im dritten Semester (Master) und forscht weiterhin zu ähnlichen Themen. Darüber hinaus verfasst Roman Nachrichten für die Zeitung «Vechernyj Ekaterinburg». In diesem Jahr hat er auch am Programm „Journalisten International“ des DAAD in Berlin teilgenommen.
Valeria Spirande, Moskau
studiert momentan an der Moskauer Higher School of Economics im Fach Medienkommunikation. 2012-2014 hat sie als Korrespondentin beim staatlichen Radiosender „Stimme Russlands“ in der deutschsprachigen Redaktion gearbeitet und vor allem Berichte zu sozialpolitischen Themen vorbereitet. Im Jahre 2014 hat sie ein Praktikum in den Redaktionen von „WDR5 Gesellschaft aktuell“ und „Cosmo TV“ beim WDR in Köln absolviert. 2015 hat sie mehrere Artikel für die russische Redaktion der Deutschen Welle in Bonn geschrieben.
Anastasia Valeeva, Siegen
absolvierte die Fakultät für Journalistik der Moskauer Staatlichen Universität im Fach «Internationale Journalistik». Ihre Diplomarbeit war der Meinungsfreiheit in Russland gewidmet. Sie absolvierte ein halbjähriges Praktikum in Frankreich im Bereich Web- und Multimediajournalismus. Drei Jahre lang arbeitete Anastasia als internationale Produktionsleiterin in gesellschaftspolitischen und populärwissenschaftlichen Programmen des Fernsehsenders NTV und publizierte als freie Journalistin. 2012 wurde sie ins Masterprogramm «Roads To Democracy(ies)» der Universität in Siegen aufgenommen, seitdem wohnt sie in Deutschland. Während des Studiums absolvierte Anastasia ein Praktikum bei der Europäischen Kommission als Produktionsleiterin von Video- und Managerin digitaler Projekte. Anastasia interessiert sich für Datenjournalismus, nimmt an internationalen Konferenzen und internationalen journalistischen Recherchen teil. Sie schreibt auch für den Blog «Gesellschaft Offenes Wissen-Russland».
Christian Werner, Hannover
arbeitet als freiberuflicher Fotograf und studiert seit 2011 Fotojournalismus an der Hochschule in Hannover. Nach mehreren Jahren als Werbefotograf und einem Studium der Sozialen Arbeit, widmet er sich dem »visual storytelling«. Einer der Schwerpunkte seines persönlichen und beruflichen Interesses liegt auf den Staaten des post-sowjetischen Raumes, insbesondere auf gesellschaftlichen und politischen Umbrüchen und ihren Folgen. Seit Herbst 2015 lebt er im Rahmen eines Studienaustausches in Tomsk, Sibirien.
Anja Willner, München
Jahrgang 1986, arbeitet als Nachrichtenredakteurin bei FOCUS Online in München (Schwerpunkte: Russland; deutsche Innenpolitik). Zuvor war sie freiberuflich als Journalistin tätig. Sie studierte in Dortmund und St. Petersburg Journalistik und Germanistik. Nach Russland reiste sie zum ersten Mal im Alter von 15 Jahren – und seither immer wieder.